Gesellschaft Gut vernetzt im Ehrenamt 19 Patenschaftsprogramme gibt es, in denen sich Bremerïnnen freiwillig engagieren – darunter Projekte für Kinder, Familien, Studierende oder Geflüchtete. © Gesche Jäger Die meisten Bremer Patenschaftsprojekte existieren bereits seit vielen Jahren, dennoch waren Informationen über die jeweiligen Programme bisher nicht leicht zu finden. Nun hat das neu gegründete Netzwerk Bremer Patenschaften alle Bremer Projekte in einer Broschüre zusammengefasst. Unter dem Titel „Engagiert in Patenschaftsprojekten“ ist ein 50-seitiger Wegweiser entstanden: Mit Kurzbeschreibungen, Ansprechpartnerïnnen und Kontaktadressen. Für die Konzeption dieser Broschüre hat die Initiatorin Kathrin Klug die verschiedenen Organisationen zusammengebracht, die Diakonie zum Beispiel, Fluchtraum Bremen e. V. oder die Bremer Stadtmigranten. So ist ein Netzwerk entstanden, von dem alle Beteiligten profitieren: „Als Koordinatoren sind wir erste Ansprechparter für die Freiwilligen, wir treffen viele Entscheidungen und haben dabei meist wenig Austauschmöglichkeiten untereinander. Durch das Netzwerk Bremer Patenschaften hat sich das geändert“, erklärt Kathrin Klug, die nicht nur das Netzwerk initiiert hat, sondern seit einigen Jahren die „mit- Kids Aktivpatenschaften“ koordiniert. Mit den gemeinsamen Treffen sei zum ersten Mal richtig klar geworden, wie viele engagierte Menschen es in Bremen gibt. „An die 1.000 Patinnen und Paten unterstützen Menschen auf liebevolle und höchst persönliche Weise – das rührt und begeistert mich sehr“, so Klug. Alle Organisationen sind mit ähnlichen Themen beschäftigt. Fast immer geht es vor allem darum, geeignete Freiwillige zu finden. Keine leichte Aufgabe, aber auch hier helfe das Netzwerk, erklärt Klug: „Wir haben häufig Bewerberinnen oder Bewerber, die nicht gut in ihr Wunschprojekt passen, zum Beispiel, weil sie zu jung oder zu alt sind. Dann schauen wir gemeinsam in die Broschüre und können sie weiterverweisen. So geht das Engagement nicht verloren“. Vor allem aber wird sichtbar, welche Patenprojekte es überhaupt in Bremen gibt – die Bandbreite ist enorm. 28.02.2021 Einfach anmelden und immer auf dem Laufenden sein BREMEN FAMILIENPOST Veranstaltungstipps Ausflugsideen Neu im Kino Flohmärkte Buchvorstellungen Rezepte Coronanews Ferienangebote Gewinnspiele Bildungsthemen DIYS NIE WIEDER VERPASSEN: UNSER WÖCHENTLICHER NEWSLETTER! kinderzeit-bremen.de/newsletter 12 kinderzeit-bremen.de
© Peter Klug Katrin Klug Erfolgreiche Projekte „wellcome – Praktische Hilfe nach der Geburt“ zum Beispiel richtet sich an Familien mit einem Baby im ersten Lebensjahr. Ehrenamtliche gehen zweimal die Woche für zwei bis drei Stunden zu den Familien nach Hause und helfen ihnen im Alltag, spielen mit dem Geschwisterkind oder wachen über den Schlaf des Babys, während die Mutter sich ausruht. Eine Art Nachbarschaftshilfe, unbürokratisch und direkt. Im Projekt Bremer Stadtmigranten von der AWO Bremen übernehmen junge Menschen mit Migrationshintergrund die Patenschaft für migrantische Kinder im Grundschulalter mit schulischen und sozialen Defiziten. Die Patïnnen treffen sich regelmäßig mit ihren Mentees (so der Fachbegriff für die Betreuten), spielen und basteln gemeinsam und helfen ihnen bei den Schulaufgaben. Zusätzlich veranstaltet das Projekt Gemeinschaftsaktionen. Die „mitKids Aktivpatenschaften“ sind ein Kooperationsprojekt der Freiwilligen-Agentur und der Ehlerding Stiftung aus Hamburg. Ehrenamtliche Patïnnen unterstützen Zwei- bis Neunjährige. Oft handelt es sich um Kinder, die eine Extraportion Zuwendung brauchen, weil ein Elternteil alleinerziehend ist oder weil die Mutter wenig Zeit hat, in Ruhe auf die Bedürfnisse ihres Kindes einzugehen. Kind und Patin oder Pate treffen sich einmal pro Woche für drei bis vier Stunden und verbringen die Freizeit miteinander, fahren Fahrrad, backen Kekse oder machen einfach Quatsch. Die gemeinsame Zeit ist sehr kostbar für die Kinder, oft entstehen lang andauernde Freundschaften zwischen Paten und Mentee. In allen Patenschaften zeigt sich, wie wichtig es ist, dass Kind und Pate sich richtig gut verstehen. Wer eine Patenschaft übernimmt, wird gerade zu Beginn in die Beziehung investieren, muss aber natürlich auch das Familiensystem seines Mentees respektieren. Oft dauere es drei bis vier Wochen, bis die beiden gut eingespielt seien, erklärt Kathrin Klug. Ehrenamtliche Patenbegleiterinnen und -begleiter tragen gerade in der Anfangsphase, aber auch im weiteren Verlauf dazu bei, dass das Konzept für alle eine Bereicherung wird: für die Eltern, die entlastet werden, für die Patïnnen, die mit ihren Erfahrungen wachsen, und natürlich ganz besonders für die Kinder, für die eine wertvolle Freundschaft entsteht. Eine Beziehung, die auf Vertrauen fußt. „Paten brauchen eine gewisse Neugier!“ Wer kann eine Patenschaft übernehmen? Man müsse verlässlich sein, eine gewisse Neugier mitbringen und das Familiensystem respektieren, so fasst es Kathrin Klug zusammen. „Das Auswahlverfahren ist ein langwieriger Prozess, der achtsam begleitet wird,“ ergänzt die Koordinatorin, „wir sind alle sehr damit beschäftigt, dass es den Kindern und Jugendlichen richtig gut geht.“ Schließlich sei es wichtig, dass die Beziehung gefördert werde. Vor allem aber müssen die Paten sich selbst gegenüber ehrlich sein und für sich klären, ob sie Lust auf eine solche Beziehung haben. Schließlich sei die Beziehung ja keine Einbahnstraße, sondern ein gemeinsames Wachstum. Die Projektkoordinatorin bildet sich laufend weiter, auch die Patïnnen werden geschult. Themen wie Grenzen setzen, frühkindliche Entwicklung oder auch die Zusammenarbeit mit Menschen mit Migrationshintergrund stehen auf der Tagesordnung der Schulungen. Auch hier sei das Netzwerk hilfreich, erklärt Klug, zukünftig werden einige Schulungen gemeinsam geplant. Denn eines steht fest: Das Netzwerk will weiter wachsen. Durch die Corona-Zeit ist noch mehr Engagement von Patïnnen gefragt, viele Familien sind gerade jetzt sehr belastet und brauchen dringend Unterstützung. „Diejenigen, die die letzten Monate gemeinsam durchgestanden haben, sind sehr gewachsen. Die Krise hat sie auch stark gemacht – die Kinder, aber auch die Paten“, fasst Kathrin Klug zusammen. Wer sich über ein Patenschaftsprojekt informieren möchte, kann sich telefonisch an die Freiwilligen-Agentur Bremen wenden: 0421 342080. Der Wegweiser kann auf der Website der Freiwilligen-Agentur (freiwilligen-agentur-bremen.de) als PDF heruntergeladen oder kostenfrei über info@freiwilligen-agentur-bremen.de bestellt werden. Suse Lübker Du liebst Deinen Job, aber hast noch nicht den passenden Arbeitgeber gefunden? Dann komm zu uns - wir suchen: Gesundheits- und Krankenoder Altenpfleger (m/w) vacances ist im Bereich der haushaltsnahen Dienstleistungen und pflegerischen Versorgung einer der größten Arbeitgeber in Bremen. Unser Unternehmen wächst im Zukunftsmarkt Pflege – wachs mit uns! Mehr Infos unter: www.vacances.de/jobs Richte Deine Bewerbung an vacances, Hollerallee 13, 28209 Bremen oder an bewerbung@vacances.de 13
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