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Kinderzeit Bremen 03/04 2021

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Familienmagazin für die Region Bremen, Ausgabe März-April 2021

Gesundheit Was Corona

Gesundheit Was Corona mit Kindern macht Corona und die Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche untersuchen Forschende am Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) seit Beginn der Pandemie in der COPSY-Studie. Im Februar wurden die Ergebnisse der zweiten Befragung veröffentlicht – und der Vergleich zur ersten Befragung vom Mai 2020 ist alarmierend. Die COPSY-Studie ist bundesweit die erste und international eine der wenigen Längsschnittstudien ihrer Art. Demnach haben sich die Lebensqualität und die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen im Verlauf der Corona-Pandemie weiter verschlechtert. Erneut sind vor allem Kinder und Jugendliche aus sozial schwächeren Verhältnissen oder mit Migrationshintergrund betroffen. „Unsere Ergebnisse zeigen: Wer vor der Pandemie gut dastand, Strukturen erlernt hat und sich in seiner Familie wohl und gut aufgehoben fühlt, wird auch gut durch die Pandemie kommen. Wir brauchen aber verlässlichere Konzepte, um insbesondere Kinder aus Risikofamilien zu unterstützen und ihre seelische Gesundheit zu stärken. Hier sind auch die Schulen gefragt, regelmäßig Kontakt zu ihren Schülerinnen und Schülern zu halten und ihnen dadurch Wertschätzung und Aufmerksamkeit entgegenzubringen. Sonst besteht die Gefahr, dass vor allem Kinder aus Risikofamilien ihre Motivation und Lernfreude verlieren. Aber auch insgesamt müssen wir die seelischen Belastungen und Bedürfnisse von Familien und Kindern während der Pandemie und während eines Lockdowns stärker berücksichtigen“, sagt Prof. Dr. Ulrike Ravens-Sieberer, Leiterin der COPSY-Studie und Forschungsdirektorin der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie des UKE. Lebensqualität, psychische und psychosomatische Auffälligkeiten Vier von fünf der befragten Kinder und Jugendlichen fühlen sich durch die Corona-Pandemie belastet (s. Grafik 1). Ihre Lebensqualität hat sich im Verlauf der Pandemie weiter verschlechtert (s. Grafik 2). Sieben von zehn Kindern geben in der zweiten Befragung eine geminderte Lebensqualität an. Wie schon während der ersten Befra- Grafik 1 gung, leidet fast jedes dritte Kind auch zehn Monate nach Beginn der Pandemie noch unter psychischen Auffälligkeiten. Ängste und Sorgen haben bei den Kindern im Vergleich zur ersten Befragung noch einmal deutlich zugenommen. Sie zeigen zudem häufiger depressive Symptome sowie psychosomatische Beschwerden wie zum Beispiel Niedergeschlagenheit oder Kopf- und Bauchschmerzen. Grafik 2 Gesundheitsverhalten Auch das Gesundheitsverhalten der Kinder und Jugendlichen hat sich noch weiter verschlechtert. Sie ernähren sich weiterhin ungesund mit vielen Süßigkeiten und zehnmal mehr Kinder als vor der Pandemie und doppelt so viele wie bei der ersten Befragung machen überhaupt keinen Sport mehr. „Sport ist ganz wesentlich für das psychische und physische Wohlbefinden. Neben der für die gesunde Entwicklung so wichtigen Bewegung treffen Kinder und Jugendliche beim Sport auch ihre Freunde, lernen, sich in eine Mannschaft einzuordnen und mit Konflikten, Siegen und Niederlagen umzugehen“, sagt Prof. Dr. Ravens-Sieberer. Parallel dazu verbringen die Kinder noch mehr Zeit als im Frühsommer 2020 an Handy, Tablet und Spielekonsole, wobei sie die digitalen Medien jetzt häufiger für die Schule nutzen. Schule, Familie, Freunde Auch in der zweiten Befragung berichten die Kinder und Jugendlichen über mehr Streit in den Familien, über vermehrte schulische Probleme (s. Grafik 3) und ein schlechteres Verhältnis zu ihren Freunden. Gleichzeitig zeigt sich, dass Familien, die über einen guten Zusammenhalt berichten und viel Zeit mit ihren Kindern verbringen, besser mit den Belastungen in der Pandemie umgehen können. Doch auch viele Eltern fühlen sich mittlerweile durch die anhaltende Pandemie belastet und zeigen vermehrt depressive Symptome. „Die Eltern scheinen sich auf die Anforderungen durch das Homeschooling und die Doppelbelastung mit ihrer Arbeit eingestellt zu haben und 14 kinderzeit-bremen.de

Grafik 3 versuchen, diese bestmöglich zu managen. Sie kommen dabei aber zunehmend an ihre Grenzen“, erklärt Prof. Dr. Ravens-Sieberer. Über die Studie In der COPSY-Studie untersuchen die UKE-Forschenden die Auswirkungen und Folgen der Corona-Pandemie auf die seelische Gesundheit und das Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Sie haben dafür von Mitte Dezember 2020 bis Mitte Januar 2021 mehr als 1000 Kinder und Jugendliche und mehr als 1600 Eltern mittels Online-Fragebogen befragt. Mehr als 80 Prozent TIPP Mit einfachen Übungen können sich Familien in akuten Belastungssituationen selbst helfen. Eine schöne Idee kommt von Beate Alefeld-Gerges, der Gründerin vom Verein Trauerland: Ein Ressourcenglas für jedes Familienmitglied Jedes Familienmitglied bekommt ein Glas mit Deckel, auf dem der eigene Name steht. Wer mag, kann sein Glas bemalen oder mit Aufklebern individualisieren. Alle Gläser werden an einem zentralen Platz, zum Beispiel in Küche oder Wohnzimmer, nebeneinander hingestellt. Dann werden viele bunte Zettel neben die Gläser gelegt. Darauf schreibt jeder täglich einen Zettel für die anderen Familienmitglieder, auf dem steht, was sie toll gemacht haben oder was sie gut können. Das können Komplimente oder Fähigkeiten sein. Nach einer Woche werden die Gläser gemeinsam geöffnet und geschaut, was auf den Zetteln steht. So können sich Familien untereinander loben, Halt schenken und das Zutrauen verstärken. der befragten Kinder und Eltern hatten bereits an der ersten Befragung im Juni 2020 teilgenommen. Die 11- bis 17-Jährigen füllten ihre Fragebögen selbst aus. Für die 7- bis 10-Jährigen antworteten die Eltern. Auch dieses Mal bilden die Befragten die Bevölkerungsstruktur von Familien mit Kindern im Alter von 7 und 17 Jahren ab. Weitere Informationen: uke.de/copsy Klarheit und Durchblick in Zeiten der Ungewissheit. Das ist unser Ziel vom neuen Testzentrum im Bremer Flughafen. Seit Anfang des Jahres haben Interessierte die Möglichkeit bei uns, in Zeiten der Pandemie etwas mehr Sicherheit zu erhalten. Wir führen In-House Testungen durch, bei denen mobile Testteams vor Ort in Betrieben und Unternehmen helfen. Ein Fokus liegt hierbei auf Testung von Personen in Lehreinrichtungen wie Schulen, Kindergärten und Kindertagesstätten. Dabei kommen insbesondere bei Kindern sog. Spuck-Tests zum Einsatz, die eine angenehmere Testdurchführung ermöglichen. COVID-19 TESTCENTER BREMEN AIRPORT ANTIGEN SCHNELLTEST • Ergebnis in 15 Min. Preis 39,- Euro PCR-Test • Ergebnis in 24 Std. Preis 75,- Euro PCR-Test mit IDENTITY CHECK • Ergebnis in 24 Std. für Reisen ins Ausland Preis 85,- Euro Flughafenallee 23 – 29 covizin@testcenter-airport.de 28199 Bremen 0421-3969317 Öffnungszeiten: Mo - Sa 09.00 bis 19.00 Uhr Weitere Informationen unter: www.testcenter-airport.de 15

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