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Kinderzeit Bremen 05/06 2019

Familienmagazin für die Region Bremen, Ausgabe Mai-Juni 2019

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© jerom berquenz-stock.adobe.com Party bis zum Sonnenaufgang Im Verlauf der Grundschulzeit, wenn alle Indoorspielewelten, Lasertaghallen und Escape Rooms auswendig bekannt sind und sich die Gäste groß genug fühlen, eine ganze Nacht außer Haus zu verbringen, werden Übernachtungspartys spannend. Vorteil: Die Kosten bleiben überschaubar, Nachteil: Das könnte eine unruhige Nacht werden. Zuerst wird geklärt, wie vielen aneinandergelegten Isomatten das Kinder- oder Wohnzimmer Platz bietet, wenn Tisch, Sessel und Yuccapalme aus dem Weg geräumt sind. Dann kann man die Zahl der Gäste festlegen. Wie viele Flöhe man beaufsichtigen möchte, hängt natürlich auch vom Alter der Kids und Nervenkostüm der gastgebenden Eltern ab, aber erfahrungsgemäß lassen sich bis zu 10 Kinder auch über Nacht ganz gut bändigen. Als Termin wird ein Freitag oder Samstag gewählt und die Startzeit sollte am späten Nachmittag oder frühen Abend sein. Auf der Einladung darf nicht fehlen, was mitgebracht werden muss: Schlafanzug und Zahnbürste, Kuscheltier und Wechselkleidung sind klar. Isomatte, Schlafsack und ein Kopfkissen erleichtern die Organisation für die Gastgeber. Eine Taschenlampe ist sinnvoll, wenn noch eine Nachtwanderung auf dem Programm steht. Sind genug Handtücher vorhanden? Sonst diese einfach auch noch auf die Mitbringliste setzen. Die Abholzeit der Gäste kann für nach dem Frühstück am nächsten Tag festgelegt werden, aber nicht vergessen noch Zeit fürs Aufräumen und Sachenpacken einzuplanen. Wenn die Kinder abgeliefert werden, unbedingt noch die Telefonnummern der Eltern notieren, unter denen sie in der Nacht erreichbar sind, falls ein Kind das Heimweh packt. Bleibt das Programm: Wenn die Gäste gegen 17 Uhr eintreffen, werden erst mal die Schlafplätze aufgebaut, danach können ein paar Regeln geklärt (nicht trampeln, nicht streiten, keine Selbstbedienung in der Küche) und die Schlafenszeit festgelegt werden. Jetzt ist schon Zeit fürs Abendessen (siehe Catering, Seite 8), bei dem der weitere Verlauf der Party besprochen wird. Wie wär‘s mit einer Nachtwanderung mit kleiner Schnitzeljagd? Vielleicht gibt es einen Park oder ein Parzellengebiet in der Nähe? Auch die Straßen in der Nachbarschaft sind im Dunkeln ein gutes Pflaster für eine Extratour um die Häuser. Zur Vorbereitung kann man sich eine Gruselgeschichte ausdenken oder einfach aus dem Internet besorgen (zum Beispiel gratis unter blinde-kuh.de oder praxis-jugendarbeit.de) und den Ausdruck in so viele Teile schneiden, wie Kinder mitmachen. Diese Abschnitte werden durchnummeriert (damit die Geschichte nachher wieder in der richtigen Reihenfolge zusammengesetzt werden kann) und dann draußen versteckt: Mit etwas Vorlauf, bevor die Truppe (in ein oder zwei Gruppen) loszieht, deponiert ein Erwachsener die Geschichtenschnipsel in unsortierter Reihenfolge im Abstand von etwa 60 bis 100 Metern in der Umgebung. Für die Markierungen eignet sich Nachtleuchtkreide, aber auch Knicklichter oder Grablichter sind schon von weitem sichtbar. Am Ende kann ein Schatz aus Mitternachtssnacks wie Chips oder Keksen als Belohnung warten. Hauptpreis ist aber natürlich die Gruselstory, die richtig zusammengesetzt später als Einschlafgeschichte dient. Sobald alle frischgewaschen und im Pyjama in ihren Schlafsäcken kuscheln, bieten sich auch Spiele wie zum Beispiel die beliebten „Black Stories“ an, für die man keinen Tisch braucht und bei denen alle gemeinsam Rätsel lösen, nebenbei dürfen die Snacks geschnuckelt werden. Danach gibt‘s eine Runde Zähneputzen und endlich wird die Geschichte vorgelesen, aber auch ein Hörspiel passt jetzt gut. Dass nach dem Lichtausmachen noch keine Schlafruhe herrscht, gehört dazu, irgendeiner hat immer noch Durst oder muss aufs Klo, aber irgendwann ist auch der letzte eingeschlummert und dann steht nur noch das Frühstück als Abschluss am nächsten Morgen an. Vielleicht gibt es noch Reste vom Buffet? Die schmecken auch zum Frühstücksbrötchen. Vorher wird aber noch gemeinsam aufgeräumt, dann können alle ganz stressfrei frühstücken, bis die ausgeschlafenen Eltern auf der Matte stehen und nach und nach alle Gäste abholen. Tanya Blümke 6 www.kinderzeit-bremen.de

Klappe uuuuuund Action! Einen Film drehen? Mit einer Horde Geburtstagskinder? Klar, das geht super, und zwar nicht nur mit technik-affinen Jugendlichen, sondern sogar schon mit Grundschulkindern. Denn im Vordergrund steht nicht die technische Perfektion, sondern der Spaß an der Sache. Also: Film ab! ©123rf.com Je nach Alter, Interesse und Fähigkeit schlagen wir zwei Varianten vor: Die Kleinen bzw. Jüngeren drehen einen Stop-Motion-Film. Prima umzusetzen mit Playmos oder Legos, drinnen oder draußen. Voraussetzung: Ein digitaler Fotoapparat oder ein Smartphone ist vorhanden und kann bedient werden. Vielleicht kann irgendwo ein Stativ aufgetrieben werden, das ist wichtig, damit das Gerät immer in der gleichen Position bleibt. Die Größeren, Erfahreneren drehen einen kurzen Spielfilm (einen Krimi, eine Komödie, ein Hauch Hollywood...), am besten in der näheren Umgebung mit Requisiten aus dem Alltag. Diese Gruppe braucht eine Videokamera beziehungsweise ein Smartphone mit genügend Speicherplatz. Realistischerweise entsteht in wenigen Stunden ein Kurzfilm, vielleicht kommt am Ende sogar nur eine Filmszene dabei heraus – das macht aber gar nichts, denn jetzt wissen alle, wie es geht und haben möglicherweise Lust, sich später nochmal zu treffen. Ganz wichtig: die Eltern sollten sich nicht zu viel einmischen, sie stehen – wenn überhaupt – nur assistierend zur Seite, haben die Zeit im Blick und geben bei Bedarf technische Unterstützung. Um einen Film zu drehen, braucht es eine spannende Story und ein Drehbuch. Und da viele Kinder viele Ideen haben, macht es Sinn, vor der Feier das Thema beziehungsweise die Geschichte mit dem Geburtstagskind grob festzulegen. Hilfreich ist es, wenn die Eltern sich vorab mit dem Thema Videoschnitt beschäftigen, hierfür gibt es einige kostenlose Schnittprogramme und Apps mit jeder Menge Spezialeffekten und Übergängen. Für Mac iOS bietet zum Beispiel das kostenfreie Programm Apple iMovie viele Funktionen und Effekte für die Nachbearbeitung. Für Windows eignen sich der Free Video Editor oder der Windows Moviemaker. Mit den Programmen kann der Film noch mit Musik unterlegt werden. Variante 1: Stop-Motion-Film Das Geburtstagskind sollte vorher geeignete Legos oder Playmos zusammensammeln und überlegen, wo die Szene gespielt werden kann. Auf dem Küchentisch? Draußen auf der Straße? Im Garten oder auf dem Balkon? Können die Filmszenen schon vorbereitet werden, d.h. zum Beispiel Häuser gebaut werden? Dann sollte das Geburtstagskind das lieber schon vor dem Fest vorbereiten, sonst wird es zeitlich eng. Dann wird gedreht: Das heißt, die Figuren werden vor der Kulisse minimal bewegt und für jede Szene werden viele Bilder von den einzelnen Einstellungen gemacht – das funktioniert wie bei einem Daumenkino. Die Stimmen kommen aus dem Off, das heißt, die Sprecherinnen oder Sprecher sind nicht zu sehen. Bevor es losgeht, sollte jede Szene kurz beschrieben und die Szenenwechsel festgelegt werden. Und dann werden Szene pro Szene ganz viele Bilder gemacht (pro Sekunde braucht man etwa 10 bis 12 Bilder). Variante 2: Kurzfilm mit echten Darstellern Wer einen kurzen Spielfilm dreht, sollte vor dem Drehtag Verkleidungsklamotten, Film-Make-up und Schminkutensilien zusammenzustellen oder auszuleihen. Beim Geburtstagsessen kann dann schon gefachsimpelt werden: Was soll in dem Film passieren, wer übernimmt welche Rollen, wer schreibt das Drehbuch, wer kümmert sich um Ton und Licht … Dann geht’s los: Gemeinsam wird ein Drehbuch erstellt – stichwortartig, denn für ein ausführliches Script fehlt die Zeit. Wenn der Drehort gefunden ist und alle Szenen im Kasten sind, muss geschnitten werden. Jetzt kommen wieder die Eltern ins Spiel, die ja mittlerweile Schnittprofis geworden sind. Oder aber größere Geschwister haben Spaß daran, die Gruppe zu unterstützen. Suse Lübker Feiere Deinen Geburtstag im Zoo am MeEr! hinter die Kulissen gucken Information & Buchung: Di. und Fr., 13.30 – 16 Uhr, Tel. (0471) 30841 - 47 zoo-am-meer-bremerhaven.de und vieles mehr ... Schlangen streicheln * Robben füttern* *Je nach Laune der Tiere! 7

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