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Kinderzeit Bremen 05/06 2020

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Familienmagazin für die Region Bremen, Ausgabe Mai-Juni 2020

Buchtipps Pupse im

Buchtipps Pupse im Tierreich Klimawandel im Schweineland Den Klimaschweinen geht es prächtig: Sie haben von allem mehr als genug, fahren ihre Kinder mit Monstertrucks direkt in den Klassenraum und nehmen für jede Strecke das Flugzeug. Am anderen Ende der Welt hingegen – im Pinguinland – schmilzt das Himbeereis schneller, als die kleinen Pinguine essen können. So geht es nicht mehr weiter, finden die Pinguine und holen sich Rat vom Pinguinprofessor, der ihnen genau erklärt, was die Schweine mit der Erderwärmung zu tun haben. Da hilft nur eines: die Pinguine müssen dringend mit den Schweinen sprechen. Die sind allerdings nicht besonders einsichtig ... Dieses kunstvoll gestaltete Bilderbuch zeigt auf realistische Art und Weise, wie sich das Klima durch unser Zutun verändert und dass wir dringend etwas tun müssen. Ein guter Anlass, Kindern das Thema Klimawandel Schritt für Schritt nahezubringen. Till Penzek (Autor), Julia Neuhaus (Illustratorin): Die Klimaschweine. Kunstanstifter Verlag 2020. ISBN 978-3942795807, 36 Seiten, 20 Euro (Gebundene Ausgabe). Empfohlenes Alter: Ab 6 Jahren. Dass Tiere pupsen, das kennen wir ja von verschiedenen Haus- und Stalltieren. Aber wer hätte gedacht, dass Ziegen mit ihrem Pups an Bord von Flugzeugen einen Feueralarm auslösen können? Und dass Florfliegen mit ihrem Gas tatsächlich Termiten töten können und Lemure regelrechte Stinkkämpfe veranstalten? Dieses „Pupsbuch“ zeigt uns nicht nur, welches Tier, welche Pupsgeräusche macht und welche Wesen gar nicht furzen können, sondern klärt auf, woher überhaupt diese Geräusche und Gerüche kommen. Das ist eine spannende Angelegenheit, vor allem aber ist es sehr, sehr lustig. Ein kunterbuntes Bilderbuch, das ganz neue Erkenntnisse bringen wird, und zwar garantiert geruchsfrei! Nick Caruso (Autor) & Dani Rabaiotti (Autorin), Alex G. Griffiths (Illustrator): Wer hat hier gepupst? Das ultimativ-tierische Pupsbuch. Sauerländer Verlag 2020, ISBN 978-3737357036, 48 Seiten, 14,99 Euro (Gebundene Ausgabe), empfohlenes Alter: Ab 3 Jahren. Glück und Liebe in schwierigen Umständen Körpertausch wider Willen Die 14-jährige Anna könnte im Erboden versinken – endlich ist sie Maxim, dem Jungen mit den schönen grünen Augen, so richtig nah! Aber was ist das? Anna steckt plötzlich in dem Körper ihres Zwillingsbruders und das ist kein Traum! So nach und nach kommt heraus, wer hinter der ganzen Geschichte steckt: Die Oma von Anna und Anto hat mal eben die Körper der Zwillinge getauscht, damit Anna ihrem Schwarm so richtig nah sein kann. Und diese Oma ist nun weit weg. So nach und nach wird den Geschwistern klar, was dieser Geschlechtertausch bedeutet. Und dann bekommen Anna alias Anto und Maxim im Biounterricht auch noch ein gemeinsames Babyprojekt, peinlicher geht´s ja wohl kaum ... Köstliches Durcheinander mit amüsanten Dialogen, eine Geschichte, die nicht nur mit den bekannten Geschlechtsstereoptypen spielt, sondern auch noch jede Menge Pubertätsthemen hervorzaubert. Gerlis Zillgens: Anna und Anto. Planet! Verlag 2020. ISBN 978- 3522506656 , 224 Seiten, 12 Euro (Taschenbuch). Empfohlenes Alter: Ab 10 Jahren. Er soll Friedrich heißen, der Sohn von Florian Jaenicke und seiner Frau, das steht bereits vor der Geburt fest. Was sie nicht wissen: Der kleine Friedrich kommt viel zu früh auf die Welt, außerdem führt Sauerstoffmangel während der Geburt zu einer schweren Hirnschädigung. Für Familie Jaenicke nimmt das Leben eine Wendung, die alles auf den Kopf stellt. Wie fühlt sich ein Leben mit einem mehrfach schwerstbehinderten Kind an? Wie ist es, wenn die Eltern nicht wissen, was es denkt, was es fühlt? Ein ganzes Jahr lang sind die Fotos von Florian Jaenicke wöchentlich im ZEITmagazin erschienen, jetzt wurde seine Fotokolumne ergänzt um persönliche Texte in einem Fotobuch zusammengefasst. Bilder helfen Florian Jaenicke, seinen Sohn besser zu verstehen, in sehr persönlichen Texten und Fotos zeigt er, wie das Leben mit Friedrich verläuft. Ein berührendes Buch, das den Leserinnen und Lesern den Alltag mit einem behinderten Kind sehr nah bringt. Florian Jaenicke: Wer bist Du? Unser Leben mit Friedrich. Aufbau Verlag 2019. ISBN 978-3351037680, 176 Seiten, 24 Euro (Gebundene Ausgabe). Buchtipps von Suse Lübker 14 kinderzeit-bremen.de

Interview „Ich schreibe nicht, um Kindern etwas beizubringen“ Die in Bremen lebende Kinderbuchautorin Anna Lott hat mit „Lilo von Finsterburg“ eine ganz besondere Heldenfigur erfunden. Vor rund sechs Jahren hat die Mutter von zwei Söhnen das Schreiben zu ihrem Hauptberuf gemacht. Ein Dutzend Bücher liegen inzwischen vor, mit „Lilo von Finsterburg – zaubern verboten!“ ist dieses Jahr der dritte Band der Reihe erschienen. Im Gespräch mit der Kinderzeit erzählt die 44-Jährige, was ihre Lilo so besonders macht. © Julia Windhoff Die Kinderbuchautorin Anna Lott Kinderzeit: Hallo Frau Lott, wie wird man Kinderbuchautorin? Anna Lott: Machen, machen, machen! Und sich vor allem nicht entmutigen lassen, wenn jemand sagt „Das ist unmöglich, vom Schreiben kann man nicht leben.“ Das stimmt nämlich gar nicht. Haben Sie sich schon als Kind eigene Geschichten ausgedacht? Ja. Ich habe schon früh mit Begeisterung Bücher gelesen und sehr viel Tagebuch geschrieben. Die Ideen sprudeln bei mir ständig – in der Nacht, beim Aufwachen, wenn ich Freunde treffe oder Sport mache. Wie sind Sie auf die Idee zu der Figur Lilo von Finsterburg gekommen? Ich wollte von einem normalen Mädchen erzählen, das eine höchst seltsame Familie hat. Lilos Mama ist eine Hexe und ihr Vater ist ein Vampir. Außerdem gibt es da noch den Kater Fräulein Rüdiger, der glaubt, dass er eine gefährliche Hundedame ist. Lässt sich von Lilo etwas lernen? Lilo hat eine heitere, zuversichtliche Grundhaltung. Diese Haltung findet man bei den meisten meiner Figuren, die ich entwickelt habe. Ich schreibe nicht, um Kindern etwas beizubringen. Aber vielleicht lernen sie mit meinen Figuren ja das: Gebt nicht auf, verliert nicht den Mut – für jedes Problem gibt es eine Lösung. Haben Sie Tipps für Kinder, die Lust aufs Geschichtenschreiben haben? Wichtig ist erstmal die Idee. Wenn die dazu führt, dass man ein ganz aufgeregtes Kribbeln im Bauch hat, ist man schon auf dem richtigen Weg. Denn dann macht es Spaß und das ist die beste Voraussetzung zum Schreiben. Wichtig ist aber auch ein gewisses Durchhaltevermögen. Bis eine Geschichte wirklich rund und gut ist, dauert es nämlich eine Weile. Manchmal hat man den Eindruck, dass es viel mehr gute Geschichten für Mädchen als für Jungs gibt. Kinderbücher, die sowohl Jungs als auch Mädchen interessieren, scheinen rar. Woran liegt das? Da Mädchen mehr lesen als Jungs, findet man in den Buchhandlungen eine entsprechend größere Anzahl an Mädchenbüchern. Mich nervt diese Unterscheidung, denn in einer guten Geschichte ist in meinen Augen nicht das Geschlecht der Hauptfigur ausschlaggebend, sondern ihr Charakter. Ist „Lilo von Finsterburg“ ein Mädchenbuch? Auf den ersten Blick mag das so wirken, aber ich würde es nicht als Mädchenbuch bezeichnen. Es geht um Hexerei, Skurrilitäten, eine seltsame Familie. Lilo ist in erster Linie ein Mensch, ihr Geschlecht ist für die Geschichte vollkommen unbedeutend. Das Interview führte Tanja Liebmann-Décombe Wir sind die KinderWagen- Spezialisten UNSER SERVICE: Einlagerung bis Geburtstermin, kostenlose Inspektion innerhalb von 3 Monaten, kostenloser Leihwagen im Reparaturfall, kleine Reparaturen vor Ort möglich Über 100 Fachmärkte – auch in deiner Nähe: BabyOne Brinkum-Bremen GmbH & Co. KG, Iburger Str. 225, 49082 Osnabrück mit Märkten in: 28307 Bremen, Hans-Bredow-Str. 51 (Nähe Weserpark) 28816 Stuhr-Brinkum, Bremer Str. 106 (Nähe IKEA) • babyone.de 92_60_190x62_Kinderzeitung_11.2019_k.indd 2 12.11.19 09:18 15

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