H u n d , K a t z e , M a u s Für die meisten Familien wird das Thema früher oder später zum Dauerbrenner. Viele Kinder wünschen sich nichts sehnlicher als einen tierischen besten Freund. Das erste Corona-Jahr hat einen neuen Rekord im Heimtierbedarf aufgestellt, und es gab 25 Prozent mehr Registrierungen für Hunde als im Vorjahr. Und klar, die Gelegenheit scheint günstig: Homeoffice, Kurzarbeit, kaum Freizeitmöglichkeiten, viel Zeit. Im Moment. Ist auch nach Corona noch genug Zeit? Wer kümmert sich zur Urlaubszeit? Wir wollen niemandem die Freude nehmen, im Gegenteil: Dieser Artikel ist ein Plädoyer für das Haustier. Haustiere helfen gegen Einsamkeit und schlechte Laune, wirken gegen Stress, erweitern unseren Interessenshorizont und Bewegungsradius, sensibilisieren uns und tun der Seele einfach gut. Wir stellen 7 Haustiere vor, vielleicht ist das richtige dabei? Von Susanne Salkic Exotisch: Axolotl # 7 Das erste Tier ist schon ein richtiger Knaller: Der Axolotl. Dieser mexikanische Schwanzlurch bleibt in seiner Entwicklung stehen, das heißt, er bleibt immer Larve, also quasi Baby. Deswegen ist er wohl auch so niedlich, im Gegenteil: In den letzten Jahren ist der Axolotl als Heimtier immer beliebter geworden. Kinder können den Exoten durch die Scheibe beobachten und ihn durch Abwechslung im Aquarium erfreuen. Das ist wichtig, denn der Axolotl lebt 15 bis 20 Jahre. Das ist auf der einen Seite ideal für lange Freundschaften, bindet das Kind auf der anderen aber auch ziemlich lange an das Tier. Auch braucht der Axolotl ein geräumiges Aquarium, und ohne Artgenossen geht hier gar nichts. # 6 Unterhaltsam: Maus Micky, Feivel oder Stuart Little: Mäuse sind niedlich und Kinder lieben sie. Als Haustier bieten sie einen großen Unterhaltungsfaktor, denn im Mausgehege ist immer was los. Dort wird gewühlt, geklettert, gezankt, geschmust und genascht. Als Haustier gibt es die Maus nicht im Singular, die Tiere müssen in Gruppen gehalten werden. Doch Vorsicht, wenn Männchen und Weibchen zusammenwohnen, gibt es schnell Nachwuchs. Auch sollte man bedenken, dass Mäuse keine Kuscheltiere sind. Schmusen ist nicht drin, denn die Tiere entwischen leicht. Mäuse eignen sich gut für Beobachter und Anfänger, da sie sehr pflegeleicht sind. Illustrationen: © 123rf.com / Natchapohn Allergikerfreundlich: Schildkröte Die Exoten der 80er Jahre sind heute Klassiker: Schildkröten oder kurz Schildis. Ob an Land oder zu Wasser, beide Arten sind sehr beliebt. Unkomplizierter und pflegeleichter sind sicherlich Landschildkröten. Man kann sie in der Wohnung halten und im Sommer einfach mit in den Garten nehmen. Ein Terrarium beziehungsweise Gehege brauchen sie aber in jedem Fall. Landschildkröten sind ideal für Allergiker:innen geeignet. Auch beim Futter sind sie recht anspruchslos und fressen am liebsten das, was auf der heimischen Wiese wächst. Sie lassen sich streicheln und erkennen ihre Besitzer, doch besonders süß ist es, Schildis zu füttern. Das gefällt vielen so gut, dass es im Internet eine große Menge an Videos von melonen- und erdbeerfressenden Schildkröten gibt. # 5 22 kinderzeit-bremen.de
# Beruhigend: Fische 4 Süßwasser-Zierfische sind und bleiben der Einstiegs-Klassiker. Sie sind die ideale Möglichkeit, wenn sich das Kind an mehr Verantwortung trauen soll. Regelmäßiges Füttern (nicht zu viel, nicht zu wenig), ab und zu Wassertemperatur überprüfen und mit neuen Pflanzen auffrischen – das war‘s. Nebenbei macht das Aquarium auch optisch was her. Das wohnliche Accessoire hat dabei zwei positive Nebeneffekte. Die anmutig schwimmenden Fische und die Lichtreflexe wirken beruhigend, aber was viele nicht wissen: Ein Aquarium im Zimmer wirkt wie ein Luftbefeuchter. Davon profitiert vor allem die Raumluft im Winter oder wenn das Kind Probleme mit Asthma hat. # 3 Pflegeleicht: Ratte Die Ratte wird als Haustier völlig unterschätzt. Ihr aktives aufgewecktes Wesen kommt bei Kindern gut an. Ratten sind neugierig, intelligent, gesellig und im Vergleich zu Kaninchen und Hamstern ziemlich stressresistent. Beim Füttern kann man wenig falsch machen, denn die robusten Nager vertragen so gut wie alles oder nehmen erst gar nicht an, was ihnen nicht bekommt (Hände weg von Avocado). Auch lassen sich Ratten leicht trainieren. Für Kinder, die sich gerne und viel mit ihrem Tier beschäftigen, ist das ideal. Die Kletterkünstler können sich gut festhalten und es passiert ihnen in der Regel nichts, sollten sie doch einmal herunterfallen. Actionreich: Hund Er ist und bleibt als Begleiter unschlagbar: Der „beste Freund des Menschen“ ist das perfekte Familienmitglied und wahrscheinlich der Traum eines jeden Kindes. Es gibt keinen besseren Garanten für regelmäßige Bewegung an der frischen Luft, und wohl jeder Hund bricht beim Zücken seiner Leine schwanzwedelnd in ansteckende Begeisterung aus. In Sachen Fitness und Frischluftversorgung also der ideale Stups in die aktive Richtung. Doch nicht nur Couch-Potatoes werden herausgefordert, sondern auch die Einsiedler: Ein Hund erregt immer Aufmerksamkeit. Die Nachbarskinder kommen jetzt öfter vorbei, hängen sich beim Gassigehen dran oder helfen mit beim Parcours-Bauen für Bello. Action garantiert! # 2 # 1 Selbstbestimmt: Katze Wer sein Zuhause mit einer Katze teilt, der teilt sein Zuhause. Denn eine Katze läuft in den seltensten Fällen einfach so „nebenher“. Sie braucht Raum zur Entfaltung ihrer Persönlichkeit und genau das ist es, was Menschen so an ihr lieben. Die Katze lässt sich nicht über das von ihr geduldete Maß erziehen, sondern bleibt selbstbestimmt. Viele Eltern finden aber gerade das an ihr toll: Sie lässt nicht alles mit sich machen, und so lernen Kinder, Grenzen zu respektieren. Natürlich spielen und schmusen die meisten Katzen auch gerne. Und wer selbst eine zuhause hat, wird das bestätigen: Es gibt nichts Schöneres, als eine schnurrende Katze neben oder auf sich. Wo sind die Hasen? Warum Meerschweinchen, Kaninchen und Hamster in unserer Liste fehlen, bedarf bei vielen Haustier- Einsteiger:innen noch einer Erklärung: Alle drei gehören zwar zu den beliebtesten Haustieren, sind aber aus verschiedenen Gründen nicht für (kleine) Kinder geeignet. Meerschweinchen neigen zu schnellen Knochenbrüchen und verletzen sich schon beim Sturz aus kleinster Höhe. Kaninchen sind Fluchttiere, brauchen viel Bewegung und wollen nicht gefangen werden. Und Hamster sind zum einen nachtaktiv, was Kindern so gut wie keinen Nutzen bringt, zum anderen ist eine artgerechte Haltung sehr aufwändig. Sie benötigen ein sehr hohes Terrarium oder vergleichbaren Kasten mit verschiedenen Ebenen zum Gänge und Höhlen buddeln. Das hat den Nebeneffekt, dass man die Tiere sehr selten zu Gesicht bekommt. „Zwingt“ man die Tiere gegen ihren Biorhythmus, sich tagsüber zu zeigen, werden sie gestresst und können zu aggressivem Verhalten neigen. 23
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