MOBBING Raus bist du noch lange nicht, sag mir erst, was dich bedrückt. „DU HAST KEINE SCHULD“ Dieser Satz ist bezeichnend beim lösungsorientierten „No Blame Approach“ (NBA) und richtet sich nicht nur an die so genannten „Opfer“ von Mobbingangriffen, sondern grundsätzlich an alle Beteiligten. Ausschlaggebend bei der klar strukturierten Methode in drei Schritten sind die Lehrkräfte, die das Gespräch mit allen Beteiligten suchen und eine Unterstützungsgruppe bilden. Das Interventionsprogramm, das Erfolgsquoten von nahezu 90 Prozent aufweist, vermeidet Schuldzuweisungen, wenn alle Mobbing-Beteiligten an einem Tisch zusammenkommen. Stattdessen vertraut die Methode auf die Fähigkeiten von Kindern und Jugendlichen, selbst wirksame Lösungen herbeizuführen, wenn man ihnen die Möglichkeit dazu gibt. Dazu wurde 2008 mit finanzieller Unterstützung der Aktion Mensch eine Erhebung zur „Anwendung des No Blame Approach in der schulischen Praxis“ durchgeführt. Datenbasis waren 220 Mobbing-Fälle, bei deren Lösung der NBA angewendet wurde. Verblüffende Erkenntnis: sogar die allermeisten „Täter:innen“ zeigten sich ernsthaft bereit, das Problem zu lösen, und erleichtert, das Mobbing beenden zu können. > Alle Infos auf no-blame-approach.de „ICH HELFE DIR“ Auf die Methode des NBA setzt auch der gemeinnützige Verein „Zeichen gegen Mobbing“, der die Durchführung von vorbeugenden und eingreifenden Projekten an Schulen anbietet. Deutschlands größtes Netzwerk aktiver Ehrenamtlicher, das sich in Deutschland für mobbingfreie Schulen stark macht, unterstützt Lehrkräfte dabei, ein besseres Miteinander in ihrer Klasse herbeizuführen und eine Verschlechterung der Situation durch Sanktionen zu vermeiden. Der Verein bietet Lehrer:innen ebenso wie betroffenen Schüler:innen und deren Eltern im ersten Schritt professionelle, niedrigschwellige und kosten Wilde Bühne Theaterstücke und Projekttage zum Thema Mobbing und Gewalt an Schulen sowie Fortbildungen für Pädagog:innen bietet das Ensemble der Wilden Bühne an. So werden beispielsweise in der interaktiven Aufführung „Netzspannung“ für Schüler:innen ab der 5. Klasse Rausch und Gefahren in der digitalen Welt behandelt, die für die Protagonist:innen zur realen Bedrohung werden. Das interaktive Format bietet die Gelegenheit, Erfahrungen austauschen, situationsbezogene Perspektiven auf der Bühne auszuprobieren und auf ihre Tauglichkeit zu überprüfen. Jana Köckeritz und Michaela Uhlemann, 0421-69697740, wilde-buehne-bremen.de lose Beratungen. Anschließend unterstützen die Fachkräfte auch vor Ort mit der Durchführung von Interventionsstrategien, bis der Konflikt gelöst ist. > Informationen und Kontaktformular auf zeichen-gegen-mobbing.de Selbstbehauptungstraining für Kinder und Jugendliche Resilienz aufbauen / Einzelkurse / Coaching / Ferienkurse / wöchentliche Gruppen ANTI-MOBBING IN BREMEN ReBUZ An vier Standorten der Regionalen Beratungsund Unterstützungszentren bieten Teams aus Pädagog:innen, Schulpsycholog:innen, Sozialpädagog:innen und weiteren Fachkräften Unterstützung an. Bei der Einzelfallberatung mit Betroffenen stehen die sozial-emotionale Stabilisierung der Opfer und der Perspektivwechsel sowie die Förderung von Empathie bei den Tätern im Vordergrund. Eltern und Lehrkräfte werden zum Umgang mit Mobbing beraten. Die erfahrenen Berater:innen unterstützen vertraulich und kostenfrei. rebuz.bremen.de Deutscher Kinderschutzbund Bremen Kostenlos und anonym ist auch die Hilfe des DKSB. Kinder und Jugendliche, die zuhause, in der Schule oder mit Freund:innen Ärger haben oder sich bedroht fühlen, können sich mit ihren Fragen an das professionelle Team wenden. Regelmäßig finden auch Elternkurse statt, die das Selbstbewusstsein von Eltern und Kindern stärken und helfen, den Familienalltag zu entlasten. In 8 bis 12 Einheiten werden Wege vermittelt, um Konflikte zu bewältigen und zu lösen. dksb-bremen.de Das Notruftelefon der Stadt Bremen Bei akuten Krisen und Notfällen ist der Kinder- und Jugendnotdienst 24 Stunden, jeden Tag und jede Nacht erreichbar: 0421-6991133 WEITERE ANLAUFSTELLEN Das ServiceBureau Jugendinfo sensibilisiert Kinder, Jugendliche und Erwachsene für Cybermobbing im Unterricht, in Workshops und auf Elternabenden. ServiceBureau Jugendinformation Markus Gerstmann, 0421-33008915, medien@jugendinfo.de, jugendinfo.de Im Landesinstitut für Schule (LIS) werden regelmäßig Fortbildungen zur (Cyber-)Mobbing-Prävention und zu Interventionsmethoden angeboten. In der praktischen Umsetzung finden Lehrkräfte und Sozialpädagog:innen Unterstützung durch Beratung und Prozessbegleitung. meike.herminghausen@lis.bremen.de, 0421-36118197; uta.brammer@lis.bremen.de, 0421-36117368 (Cybermobbing) Das Mädchenhaus Bremen e.V. bietet kostenlose und vertrauliche Beratung für Mädchen und junge Frauen bei Problemen, in Krisen und Notfällen. 0421-3365444, maedchenhaus-bremen.de Beim Bremer JungenBüro e.V. finden Jungen, die von Mobbing betroffen sind oder waren sowie deren Angehörige und Fachkräfte Beratung und Unterstützung. Kostenlos, anonym, auf Wunsch auch online. 0421-59865160, bremer-jungenbuero.de; Onlineberatung: jungenberatung-bremen.de 6
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