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Kinderzeit Bremen 05/06 2025

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Familienmagazin für die Region Bremen, Ausgabe Mai/Juni 2025

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MUSIK© Halfpoint / stock.adobe.comMusik begeistertWie Kinder spielerisch den Zugang findenMusik kann trösten, Freude bereiten oder uns in Bewegung bringen – und prägtuns oft mehr, als wir denken. Dabei ist es gar nicht wichtig, komplizierte Instrumentezu erlernen. Musik lässt sich ganz einfach in den Alltag integrieren.VON SASKIA JAKISCHSchon kleine Rituale wie das gemeinsame Singen beim Zähneputzen,bewusstes Musikhören oder ein spontaner Tanz zu einem Lieblingsliedkönnen Begeisterung wecken. Wichtiger als Perfektion istdie Freude am Entdecken und Ausprobieren. So fördert Musik dieKreativität, stärkt das Gemeinschaftsgefühl und kann eine Quelleder Entspannung sein.MUSIKALISCHE MOMENTE FÜRJEDE ALTERSSTUFEMusik begleitet Kinder von Geburt an und entwickelt sich mit ihnenweiter. Während Babys Musik eher passiv wahrnehmen, wirdsie mit zunehmendem Alter zu einem aktiven Erlebnis. Jedes Entwicklungsstadiumbietet neue Möglichkeiten, Musik spielerisch zuentdecken.BABYS UND KLEINKINDERSchon im Mutterleib hören Babys Töne und Melodien und erinnernsich nach der Geburt an vertraute Stimmen. Sanfte Liederwirken beruhigend und schaffen eine Atmosphäre der Sicherheit.In den ersten Lebensjahren wird Musik zunehmend ein aktiverBestandteil des Alltags: Babys trommeln auf Töpfen, wippen zuLiedern und lassen sich durch Summen oder Gesang beruhigen.Durch Fingerspiele oder Rhythmusinstrumente wie Rasseln undKlanghölzer entsteht spielerisch eine erste Verbindung zur Musik.VORSCHULKINDERMit zunehmendem Alter wird Musik bewusster wahrgenommenund aktiv erlebt. Im Kita-Alter wecken Tanzen, Singen und einfacheInstrumente wie Xylophone oder Trommeln die Neugier.Kinderlieder mit Bewegungen helfen, den eigenen Körper zu entdeckenund können spielerisch Wissen vermitteln. Besonders vielSpaß macht es, gemeinsam mit Geschwistern oder Freund:innenMusik zu machen.GRUNDSCHULKINDERNun steigt das Interesse an Melodien und Rhythmen. Kinder beginnen,sich für verschiedene Musikstile zu interessieren und könneneinfache Musikinstrumente ohne Druck ausprobieren. Auch8

MUSIKWichtiger als die Perfektion ist die Freudeam Entdecken und Ausprobieren.gemeinsames Musikhören und darüber sprechen fördert die Begeisterung.Wer ein Instrument erlernen möchte, sollte verschiedeneOptionen testen – ob Flöte, Gitarre oder Klavier, die Freudeam Klang steht im Vordergrund.TEENAGERWährend jüngere Kinder oft spontan singen und tanzen, verändertsich der musikalische Zugang in der Pubertät. Viele Jugendlichenutzen Musik zur Identitätsfindung und als Ausdruck ihrerGe fühle. Hier kann es helfen, Musik in den Alltag zu integrieren,ohne Druck auszuüben – sei es durch eigene Playlists, Konzertbesucheoder das Erlernen eines Instruments, das wirklich interessiert.Auch gemeinsames Musizieren mit Freund:innen oder dasProduzieren eigener Songs kann spannende neue Wege eröffnen.DIE BEDEUTUNG VON MUSIKFÜR DIE ENTWICKLUNGMusik fördert die kindliche Entwicklung in vielen Bereichen – vonSprachentwicklung und Motorik bis zum emotionalen Wohlbefinden.Sie stärkt zudem Konzentration und soziales Miteinander. Besonderswertvoll ist Musik als Ausdrucksmöglichkeit für Gefühle:Fröhliche Lieder heben die Stimmung, sanfte Klänge beruhigen,und melancholische Musik hilft, Emotionen zu verarbeiten.Die positiven Effekte musikalischer Früherziehung reichen bisins Erwachsenenalter. Musikalisch geförderte Kinder erzielen oftbessere schulische Leistungen, bewältigen Stress leichter und entwickelnein stärkeres Interesse an Kunst und Kultur. Auch ohne einInstrument zu spielen, bereichert Musik das Leben, doch aktivesMusizieren bietet besondere Erfolgserlebnisse.SPIELERISCH MUSIZIEREN:SO BLEIBT MUSIK EIN VERGNÜGENDamit Kinder langfristig Freude an Musik haben, sollten sie sieals positiven und natürlichen Teil ihres Alltags erleben. Ob durchgemeinsames Singen im Auto, Tanzen im Wohnzimmer oder dasErfinden eigener Melodien – spielerischer Umgang mit Musikfördert die Begeisterung. Eltern müssen nicht musikalisch perfektsein, sondern können durch ihre eigene Freude Vorbild sein.Wenn Kinder ein Instrument erlernen, helfen feste Strukturenund eine unterstützende Umgebung. Ein eigener Übungsplatz undkurze, regelmäßige Einheiten erleichtern die Routine, während einbis zwei freie Tage pro Woche Flexibilität bieten. Wichtig ist, Motivation,statt Zwang zu fördern: Wenn die Lust am Üben nachlässt,hilft ein offenes Gespräch mehr als Druck. Manchmal bringt auchein Wechsel des Instruments neue Begeisterung. Klare, erreichbareZiele sorgen für Erfolgserlebnisse und erhalten den Spaß amMusizieren. Ob beim gemeinsamen Singen, Tanzen oder Musizieren– entscheidend ist, dass Musik mit Freude verbunden bleibt.9

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