gesund & lecker © gekaskr-123rf-com Gesunde Ernährung in der Familie – aber wie? Neulich im Wartezimmer des Augenarztes, zwei ältere Damen sitzen meiner Tochter und mir gegenüber. Mit der Zeitschrift vor der Nase lausche ich ihrem Gespräch, es geht um Enkel und Essen. „Spaghetti?“ „Genau!“ „Im Kindergarten – ach so. Im Kindergarten gibt es doch kein gesundes Essen!“ Meine Tochter und ich schauen uns an und grinsen. Wie war das noch in unserer Kita? Nachdem das Kita-Team mehrere Lieferdienste ausprobiert hatte, beschlossen die Erzieherinnen, die Verköstigung „ihrer“ Kinder selbst zu übernehmen. Von nun an gab es nur noch frische gekochte Kindergerichte, statt des angelieferten lauwarmen, leider oft zerkochten Großküchenessens. In einer winzigen Küche wurde das Essen tagtäglich zubereitet, häufig unter Mithilfe der Kinder. Spaghetti mit selbst gekochter Tomatensauce standen ebenfalls auf dem Wochenspeiseplan. Dazu gab es frisch geschnippelte Rohkost. Nicht so ungesund, oder? Zumal die ganze Gruppe regelmäßig zum Einkaufen auf den Markt gelaufen ist und die Kleinen ganz begeistert frisches Obst und Gemüse ausgesucht haben. Beim Kinderessen scheiden sich die Gemüter, das weiß jedes Elternteil, das einmal bei einem Kita- oder Grundschul-Elternabend vorsichtig die Frage nach der Zusammenstellung der Frühstücksdose gestellt hat. „Gesund“ sagen die einen, „Auf keinen Fall süß“ die anderen. Und dann kommt der alles entscheidende Satz: „Mein Kind isst aber nichts, wenn es nur Vollkornbrot und Käse gibt“. Kinder ernähren sich ungesund! Vorurteil oder (statistischer) Fakt? Kinder ernähren sich sehr unterschiedlich, allerdings essen die meisten zu wenig Obst und Gemüse – das geht aus einer Studie des Robert-Koch-Instituts (RKI) zum Ernährungsverhalten von Kindern und Jugendlichen hervor. Zwar konsumieren Kinder heutzutage deutlich weniger Süßwaren und zuckerhaltige Lebensmittel als noch vor einigen Jahren, allerdings nehmen nur etwa 14% der 3- bis 10-Jährigen die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlenen fünf Portionen Obst und Gemüse zu sich. Statt zu Apfel und Möhre greifen sie lieber zu Schokoriegel und Co. und nehmen zu viel Zucker und Fett zu sich. Laut Kinder-Medien-Studie 2017 geben Kinder ihr Taschengeld übrigens auch am liebsten für Süßigkeiten aus. 4 www.kinderzeit-bremen.de
Nichts spricht gegen gelegentliche Schleckereien – allerdings wirkt sich ständiger Süßigkeitenkonsum und unausgewogene Ernährung negativ auf die körperliche und geistige Entwicklung der Kinder aus und begünstigt ernährungsbedingte Störungen wie zum Beispiel erhöhte Cholesterin-, Blutzucker- und Blutdruckwerte oder gar Übergewicht. In Deutschland sind rund 15% der Kinder übergewichtig, fast 6% leiden unter Adipositas, also starkem oder krankhaftem Übergewicht. Die Ursachen für ein zu hohes Körpergewicht liegen vor allem im Bewegungsmangel in Kombination mit dem Ernährungsverhalten. Zwar wissen die meisten Kinder, welches Essen gesund ist, allerdings handeln sie weniger vernunftgesteuert, als die Eltern das gern hätten. Schließlich sind Lebensmittel, die besonders Kinder ansprechen und als ungesund gelten, fast überall zugänglich und werden gern und häufig konsumiert. Kinder und Jugendliche zwischen 3 und 17 Jahren trinken im Durchschnitt mehr als einen halben Liter zuckerhaltige Getränke und essen circa 70 Gramm Süßigkeiten am Tag. Die Mengen steigen, je älter die Kinder werden und Jungen konsumieren deutlich mehr Süßes als Mädchen. Eltern sind Vorbilder Der Grundstein für das zukünftige Essverhalten wird bereits in den ersten Lebensjahren gelegt und festigt sich bis etwa zum zehnten Lebensjahr. Anders ausgedrückt: Was Hänschen nicht kennt, isst Hans nimmermehr. Eltern, Geschwister, Freunde und Freundinnen, Erzieherinnen und Erzieher sind die wichtigsten Vorbilder für das Ernährungsverhalten der Kinder – was am gemeinsamen Esstisch vorgelebt wird, prägt bereits die Kindergartenkinder. Interesse am Essen entsteht am ehesten, wenn die Kinder beim Einkaufen, bei der Zubereitung und auch beim Tisch decken mitmachen. So erfahren sie einiges über die Lebensmittel und deren Zubereitung und sehen, dass Essen mehr ist als gesunde Ernährung. Und: Kinder, die mithelfen, wissen besser Bescheid und essen gesünder. Oft schmeckt dann plötzlich genau das Gemüse, was sie sonst vom Teller schieben. Es macht durchaus Sinn, den Kindern auch mal ein untypisches Kinderessen wie Sauerkraut oder Linsen zu servieren. Auf diesem Weg werden die Kinder an Gerichte herangeführt, die sie noch gar nicht kennen. Und die meisten Kinder probieren zumindest mal, manche kommen sogar auf den Geschmack. © choreographr-123rf-com Kinder auf das Essen neugierig machen Kleine Kinder sind meist neugierig und interessieren sich für die Dinge, die sie noch nicht kennen. Das trifft auch auf Nahrungsmittel zu. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung hat die folgenden einfachen Grundregeln für ausgewogene Kost aufgestellt: reichlich zu trinken: am besten Wasser oder andere ungesüßte bzw. zuckerfreie Getränke. reichlich pflanzliche Lebensmittel: Gemüse, Obst, Getreide und Getreideprodukte, Kartoffeln. nur in Maßen tierische Lebensmittel an, wie Fleisch, Wurst, Fisch, Eier, aber auch Milch und Milchprodukte wie Käse, Quark, Joghurt. sparsam mit: Salz, Zucker, Süßigkeiten, Snackprodukten und fettreicher Kost. Dies gilt insbesondere für fettreiche Produkte mit einem hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren, wie zum Beispiel Schokocreme, Chips, Flips und Ähnliches. Quelle: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), www.kindergesundheit-info.de Mindestens einmal am Tag sollten alle Familienmitglieder am Familientisch zusammenkommen, darüber sind sich Ernährungsexperten einig. Zusammen essen macht nicht nur mehr Spaß, sondern steigert auch den Genuss und fördert den Austausch. Gerade weil die eng getaktete Arbeitsund Freizeitplanung oft wenig Zeit lässt, ist es umso wichtiger, dass sich alle Familienmitglieder so oft es geht am Esstisch treffen. Am Morgen zum Beispiel, um den Tag zu planen, oder beim Abendessen, um sich über den Tag auszutauschen. Der dänische Fami- kostenfrei Mädchen_ Atelier (Laser)DRUCKEN 07. - 11.10.19 Für Mädchen_ und junge Frauen_ von 11 - 16 Jahren Kunsthaus KUBO e.V. www.kubo.de | box@kubo.de Bei uns finden Sie ausgesuchte, regionale Produkte: Kartoffeln aus Worpswede, Tomaten, Salate und vieles mehr. Unser Team ist gerne für Sie da Montag–Samstag von 7 bis 22 Uhr Stefan Schröder Wachmannstraße 64 5
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