Nachhaltigkeit VEGAN LEBEN MIT KINDERN Vegan ist cool, vegan ist in, vegan ist nachhaltig. Immer mehr Menschen entscheiden sich bewusst gegen Fleisch und andere tierische Produkte. Aber ist der Veggie-Style auch mit Kindern praktikabel? © Adobe Stock www.arbeitnehmerkammer.de Fragen zu Mutterschutz, Elterngeld, Elternzeit? Information und Beratung für (werdende) Eltern Familien-Karate bei SHOGUN Selbstverteidigung, Fitness und innere Stärke – im Neustädter Dojo lernen Erwachsene, Jugendliche und Kinder ab 5 Jahren seit 30 Jahren traditionelles Shotokan Karate. In den neuen dreimonatigen Family-Kursen wird gemeinsam mit den Eltern trainiert, kostenlose Probestunden können jederzeit vereinbart werden. ARBEIT & FAMILIE Mehr Informationen 0421 . 3 63 01-11 www.arbeitnehmerkammer.de/ mutterschutz-info Karatedojo SHOGUN e.V. Langemarckstr. 113 0421- 3781216 karatebremen.de 4 kinderzeit-bremen.de
Burger ohne eine Faser Fleisch? Eiscremesorten wie Banane, Tonkabohne, dunkle Schokolade ohne Milch und Sahne? Na klar! Der Veggie- Boom macht‘s möglich. Sojawürstchen und Hafermilch gab es vor einigen Jahren nur in Bioläden oder Reformhäusern, heute finden wir das alles und mehr in jedem Supermarktregal. „Das Angebot wird spürbar größer und auch besser“, sagt Wiebke Unger vom deutschen Vegetarierbund „vebu“. Lifestyle mit ethischem Anspruch Die einen verzichten auf Tierisches aus gesundheitlichen Gründen, die anderen aus ethischen: Kein Tier soll leiden oder sterben, nicht für unser Schnitzel, unser Rührei, unseren Milchschaum. Regenwälder sollen nicht Weideflächen weichen, Anbauflächen nicht für Viehfutter herhalten müssen. Kein Wunder, dass gerade Jugendliche sich für diesen Lifestyle begeistern. Er tut dem Klima gut, ganz anders als der Fleischkonsum: In 1 kg Fleisch stecken – je nach Tierart und Haltungsform – bis zu 36 Kilogramm CO2. Wer sich Massentierhaltung, Lebensmittelskandale und die unzähligen Umweltsünden vor Augen führt, dem kann die Lust auf Fleisch vergehen. Immer mehr Menschen entscheiden sich gegen Fleisch oder schränken ihren Konsum ein. Laut einer Hochrechnung des Allensbach-Institutes sind 6,5 Millionen Deutsche Vegetarier, 1,1 Millionen leben vegan. Die Zahl der Veggies ist seit 2016 um 23 Prozent gestiegen, die Veganer haben 41 Prozent zugelegt. Können wir so die Welt retten? Oder ist der Vegan-Trend ein großes Geschäft, bei dem an Blogs und Büchern, Nahrungsergänzung und Lifestyle-Produkten kräftig verdient wird? Und ist eine vegane Lenesweise für Kinder überhaupt geeignet? Ernährungsbücher für vegetarische und vegane Familien: Carmen Hercegfi, Maynert Anna: Für Schwangere „Vegan in anderen Umständen“ Mit Rezepten für Kinder „Vegan für unsere Sprösslinge“ Lea Elci: Umessen – Das Kochbuch für eine bessere Welt Edith Gätjen, Markus H. Keller: Das geniale Familienkochbuch Ist eine vegane Ernährung für Kinder gesundheitsschädlich? Veganismus ist ein Zankapfel – vor allem, wenn es um Kinder und deren Ernährung geht. Experten sehen eine vegane Ernährung für Kleinkinder als riskant bis ungeeignet. Das Netzwerk „Gesund ins Leben“ im Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) rät daher dringend davon ab. Sehr kritisch wird die Versorgung mit Vitamin B12 eingestuft, das lediglich in tierischen Nahrungsmitteln vorkommt. Die Expert:innen befürchten, dass vegan lebende Kinder und Jugendliche auch bestimmte essenzielle Aminosäuren, langkettige n3-Fettsäuren, die Vitamine Riboflavin und Vitamin D sowie die Mineralstoffe Calcium, Eisen, Jod, Zink, Selen nicht in ausreichender Menge zu sich nehmen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat im September 2020 ihr Positionspapier zur veganen Ernährung ergänzt. Für Schwangere, Stillende, Säuglinge, Kinder und Jugendliche wird eine vegane Ernährung nicht empfohlen, da „das Risiko eines Nährstoffmangels in den sensiblen Lebensphasen als hoch eingeschätzt wird“. Sie lehnt diese allerdings – und das ist neu – nicht mehr kategorisch ab, sondern gibt konkrete Handlungsempfehlungen für Menschen, die sich tierfrei ernähren möchten. Ernährungsberatung für vegane Familien Ernährungsberaterin Carmen Hercegfi aus Hamburg hat sich auf die Beratung veganer Familien spezialisiert. Ganz ohne Tierisches gesund bleiben? „Selbstverständlich geht das“, sagt sie: Für Gehirnentwicklung und Nervensystem sind Omega-3-Fettsäuren essenziell. Veganer können sie in Form von gelatinefreien Kapseln oder angereichertem Leinöl zu sich nehmen. Proteine liefert nicht nur Fleisch. Auch Getreide, Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen enthalten Eiweiße. Ein Vollkornroggenbrot mit Sauerteig bietet schnell verfügbare Mineralstoffe. Vitamin B12 gibt‘s als Tropfen oder Lutschtabletten, Eisenpräparate als Saft. „Vegan essen ist eine sinnvolle Ernährungsweise“, sagt sie. „Ich finde es unmöglich, dass man auf den Vegetariern oder Veganern so herumhackt.“ Doch der Veggie-Trend habe auch seine Tücken: „Es gibt eine Vielzahl an Veggie- Fertigprodukten. Das ist dem Hype geschuldet und erweckt den Anschein, vegan zu leben sei easy“, sagt Hercegfi. Für Ernährungslaien schwierig Prof. Mathilde Kersting, Leiterin des Forschungsinstituts für Kinderernährung in Dortmund sieht noch eine andere Kehrseite des Booms: „Die Bezeichnung ‚vegan‘ kann suggerieren, das Nahrungsmittel sei besonders gut oder besonders gesund.“ Das könne ein Nahrungsmittel hochwertiger erscheinen lassen, als es tatsächlich ist und so bewusst in die Irre führen. Zudem hält Prof. Kersting viele Ratschläge zur veganen Ernährung im Internet für fragwürdig. Ihr Fazit: Vegan ist möglich – aber nur, wenn sich Eltern fachlich beraten lassen und den Kinderarzt in ihr Ernährungskonzept einbeziehen. „Die empfehlenswerte Kinderernährung ist eine optimierte Mischkost, das heißt eine Ernährung auf pflanzlicher Basis mit einem moderaten Anteil von Fleisch und tierischen Lebensmitteln. Weicht man davon ab, muss man sich dessen bewusst sein.“ Thea Wittmann Manchmal braucht das Glück einen Schubs. Wir von PiB beraten, qualifizieren und begleiten Sie dabei, Kinder und Jugendliche für kurze oder lange Zeit zu unterstützen. pib-bremen.de Tel. 0421 95 88 200 5
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