Betreuung © Lordn-stock.adobe.com Von Seiten der FDP ist zu hören, dass sie durch die Maßnahme eine Absenkung der Bildungs- und Betreuungsqualität befürchtet. Wie begründet ist die Befürchtung? Erstmal wird es den Kindertagespflegepersonen und ihrer Arbeit nicht gerecht, wenn da von Dequalifizierung gesprochen wird. Aber natürlich hat eine sozialpädagogische Fachkraft eine ganz andere Qualifizierung, weshalb wir den Kindertagespflegepersonen auch die Weiterbildung anbieten, weil Kinder die bestausgebildeten Fachkräfte brauchen. Was darf eine pädagogische Fachkraft in der Kita, was eine Tagespflegekraft nicht darf? In den Einrichtungen bleiben die Gruppenleitungen den Erzieher:innen vorbehalten, sie tragen die Verantwortung für die pädagogische Arbeit. Die Tagespflegepersonen werden als unterstützende Zweitkraft in Krippen eingesetzt. Wie unterstützen Sie die Kindertagespflegekräfte, die selbstständig in ihren Wohnungen Kinder betreuen? Dazu haben wir eine Vereinbarung mit der Gewoba getroffen, die es ihren Mieter:innen zum einen erlaubt, in den Privatwohnungen, dort wo es räumlich möglich ist, Kinder zu betreuen. Zum anderen können leerstehende Wohnungen oder Ladenlokale wie zum Beispiel ehemalige Eisdielen für die Kindertagespflege genutzt werden, wo sich auch selbstständige Kindertagespflegekräfte zusammenschließen könnten. Wer kann sich zur Kindertagespflegekraft ausbilden lassen? Im Prinzip alle Menschen mit Hauptschuloder vergleichbarem Abschluss und einem sauberen, erweiterten polizeilichen Führungszeugnis. Wie lange dauert die Ausbildung? Das erste Modul beim Paritätischen Bildungswerk, das zum beruflichen Einsatz qualifiziert, „Kindertagespflege ist ein wichtiges Angebot zur Ergänzung in der Kinderbetreuung und gehört daher viel mehr in den Mittelpunkt gestellt.“ umfasst 160 Stunden, die mit Selbstlerneinheiten in der Regel etwa über ein halbes Jahr verteilt sind. Der Weiterbildungsträger bietet aber auch verkürzte Zeiten an, sofern sich zum Beispiel eine Gruppe von Interessierten für die Blockausbildung zusammenschließt. Die Qualifizierung ist kostenfrei, wird aber auch nicht vergütet. Zudem gibt es zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten (siehe rechte Seite). Wo wollen Sie neue Kindertagespflegepersonen abholen? Gemeinsam mit PiB Bremen haben wir einen weiteren starken Unterstützer, der sich zum einen in der Öffentlichkeitsarbeit stark machen, aber auch in den Quartierszentren gezielt Menschen ansprechen kann, die für die Kindertagespflege infrage kommen. Klar ist: Wir brauchen sehr viel mehr qualifiziertes Personal in der Kindertagespflege, um allen Kindern einen Betreuungsplatz anbieten zu können. Perspektivisch wollen wir auch, wo nötig, zu Personalverstärkungen sowie Gruppenverkleinerungen kommen. Von daher ist diese Offensive kein Kurzstreckenlauf, sondern ein längerer Marathon. Wie überzeugen Sie Menschen, die sich beruflich umorientieren wollen, in die Kindertagespflege einzusteigen? Wer gerne Kindern frühkindliche Bildung ermöglichen und sie betreuen möchte und sich das für seinen beruflichen Alltag vorstellen kann, dem biete ich einen relativ schnellen und einfachen Einstieg durch unsere niedrigschwelligen Qualifizierung und Weiterbildungsmöglichkeiten an. Wer sich beispielsweise als Vollzeit-Kindertagespflegekraft an einem Arbeitstag in der Woche zum/zur Erzieher:in weiterbildet, hat dadurch keine finanziellen Einbußen, die Maßnahme zählt als Arbeitszeit und wird entsprechend vergütet. 10 kinderzeit-bremen.de
Wie viel verdient man als Tagespflegeperson? Das Einkommen einer selbstständigen Kindertagespflegeperson richtet sich nach dem Umfang ihrer Betreuungsleistung. Bei einem 8-Stunden-Tag mit fünf Kindern sind das zwischen 4.500 und 5.000 Euro monatlich. Selbstständige Kindertagespflegepersonen müssen von diesem Einkommen ihre Ausgaben für die Kinderbetreuung, Versicherungen und weiteren Aufwand finanzieren. Interessierte Personen können sich hierzu umfassend bei PiB beraten lassen: info@pib-bremen.de. Angestellte Kindertagespflegepersonen steigen mit ihrer Grundqualifikation von 160 Stunden nach dem Tariflohn in der Entgeltstufe 2 (TVL SuE EG 2) ein. Das Bruttoeinkommen beginnt bei rund 2.400 Euro. Die Vergütung erhöht sich kontinuierlich nach Tarifvertrag. (Quelle: Senatorin für Kinder und Bildung Bremen) Das Programm Pro Kita Für Mütter und Väter, die sich beruflich neu- oder umorientieren wollen, bietet die Kindertagepflege gute Möglichkeiten in den Beruf des/der Erzieher:in einzusteigen, gleichzeitig das eigene und fremde Kinder zu betreuen und dabei Geld zu verdienen. Neben der zweijährigen fachschulischen Ausbildung zur Sozialpädagogischen Fachkraft und der (einkommensunabhängig BAFöG-berechtigten) dreijährigen fachschulischen Weiterbildung zum/zur Erzieher:in gibt es verschiedene zusätzliche Wege bis hin zur staatlichen Anerkennung, die interessierten Menschen berufsbegleitend eine immer höhere Qualifikation ermöglichen. Einer dieser Wege ist Pro KiTa Plus im Rahmen des Projekts „Wege in Beschäftigung“ beim Paritätischen Bildungswerk (PBW). Hier wird zunächst eine 900 Stunden umfassende, vergütete Praxis-/Orientierungsphase in einer KiTa absolviert. Im Anschluss erfolgt die berufsbegleitende Aus- oder Weiterbildung zum/zur Erzieher:in. Schulkosten und Gehaltsausgleich werden dabei von der Agentur für Arbeit und der Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa übernommen. Interessierte bekommen alle Infos auf Anfrage an wib-paedagogik@pbwbremen.de. Grundsätzliche Informationen zur pädagogischen Qualifikation bietet die Kinder- und Bildungsbehörde per Mail an. JannaWolff@kinder.bremen.de. Verbund Bremer Kindergruppen e.V. Damit es uns gut geht... KINDERTAGESBETREUUNG in ELTERNVEREINEN Informationen zu Kindertageseinrichtungen in Elternvereinen: Verbund Bremer Kindergruppen e.V. Admiralstraße 54, 28215 Bremen Tel.: 0421/502663 Öffnungszeiten: Mo bis Do 9.00 - 13.00 Uhr kontakt@verbundbremerkindergruppen.de www.verbundbremerkindergruppen.de Do 16.00 - 18.00 Uhr 11
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